Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin und beschäftigt sich vorrangig mit Verformungen des Kiefers und damit verbundenen Beschwerden sowie Fehlstellungen des Gebisses oder einzelner Zähne. Zur Erlangung der Berufsbezeichnung ist zunächst ein zahnmedizinisches Studium abzuschließen. Ein zugelassener Kieferorthopäde muss zudem eine berufliche Weiterbildung durchlaufen, die mit dem Bestehen einer Fachprüfung beendet ist. Nach erfolgreich absolvierter Prüfung darf die Berufsbezeichnung geführt werden.
Seine Arbeit besteht darin, in verschiedenen diagnostischen Verfahren Fehlstellungen von Kiefer und Gebiss festzustellen. Solche Anomalien des Kiefers werden meist durch eine Röntgendiagnostik erkannt, die auch einen guten Überblick über die Positionierung der einzelnen Zähne liefert. Werden dabei Fehlstellungen vom Kieferorthopäden bemerkt, ergreift er die geeigneten Maßnahmen, diese zu korrigieren. Das geschieht in den meisten Fällen durch eine Zahnspange, wobei es Modelle gibt, die nur phasenweise zu tragen sind. Andere Modelle hingegen werden dauerhaft getragen und dazu auf den Zähnen mithilfe spezieller Klebstoffe fixiert. Weiterhin existieren noch andere kieferorthopädische Geräte, mit denen die Position des Kieferknochens korrigierbar ist. Zudem gibt es verschiedene Übungen, um die Kiefermuskulatur zu trainieren. Welche Behandlungsmethoden infrage kommen oder durchgeführt werden sollten, ist nach einer ausführlichen Diagnostik mit dem Orthopäden zu besprechen. Wichtig ist dabei vor allem seitens des Patienten, dass er seine Probleme ernst nimmt und sie nicht ignoriert.
Die frühzeitige Erkennung von Fehlstellungen ist aus dem Grund entscheidend, da nicht alle Beschwerden in jedem Alter behandelbar sind. Zudem tragen gesetzliche Krankenkassen die Kosten meist nur bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Daher sollten Eltern bereits ihre Kinder im frühen Alter einem Kieferorthopäden vorstellen. Manche Fehlstellungen sind leicht zu korrigieren, da sich der Kiefer im Wachstum befindet und daher durch verschiedene Behandlungsvorrichtungen einfach formbar ist. Zudem sollte eine Kontrolle erfolgen, sobald der erste Zahnwechsel beginnt. In dieser Phase kann festgestellt werden, ob alle nachwachsenden Zähne korrekt angelegt sind und sich in der richtigen Position befinden. In manchen Fällen ist so erkennbar, wenn Zähne aufgrund genetischer Defekte nicht wachsen. Ist dies gegeben, muss die Zahnstellung mithilfe einer Zahnspange korrigiert werden, da ansonsten die übrigen Zähne schief wachsen. Das ist weiterhin eine Vorbereitung auf Folgebehandlungen, beispielsweise dem späteren Einsatz von Zahnersatz. Die Zahnkorrektur mittels Zahnspange ist die wohl häufigste Behandlung, die durchgeführt wird. Jedoch kann es in manchen Fällen nötig sein, den Kiefer durch einen operativen Eingriff zu korrigieren. Dabei ist die Zusammenarbeit mit einem Kieferchirurgen erforderlich. Er kümmert sich um die chirurgischen Fragen, während die kieferorthopädische Behandlung in Vorfeld des Eingriffs und meistens auch noch danach erfolgt. Durch eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit erhält der Patient eine optimale Behandlung.
Auf Seiten, wie Dr. Klaus Kellner, kann man sich informieren.
